Belgien ist die Nummer 1 in Sachen Innovation an den Universitäten in Europa
Mit der höchsten Anzahl an universitären Bildungseinrichtungen pro Kopf in den Thompson Reuters Top 100 der innovativsten Universitäten in Europa – einschließlich der auf Platz 1 rangierenden Einrichtung – steht Belgien in Sachen Bildung überraschend weit vorn.
Spitzenreiter in Sachen Innovation
Die KU Leuven führt – vor dem Imperial College London und der University of Cambridge – erneut die Thompson-Reuters-Rangliste der Top 100 innovativsten Universitäten Europas an. In dieser Top-100-Liste werden die Bildungseinrichtungen geführt, die den größten Beitrag zu Wissenschaft und Technologie leisten und den größten Einfluss auf die Weltwirtschaft haben. Tatsächlich wurde die KUL in den letzten 7 Jahren in Folge als innovativste Universität Europas ausgezeichnet. „Die KU Leuven hat sich ihren ersten Platz unter anderem dadurch verdient, dass sie eine große Anzahl einflussreicher Erfindungen hervorbrachte“, so Reuters. Weiter heißt es: „Patente, die von Wissenschaftlern der KU Leuven angemeldet wurden, werden häufig von anderen Forschern in ihren eigenen Patentanmeldungen zitiert.“
Rektor Luc Sels ist zu Recht stolz auf den ersten Platz der KU Leuven in diesem Ranking. „Dieses Ergebnis bestätigt, dass unsere Universität nicht nur ein Ort der intellektuellen Debatte, der forschungsgetriebenen Lehre und der bahnbrechenden Grundlagenforschung ist, sondern dass wir auch einen großen Beitrag zur Innovation und zur Gesellschaft insgesamt leisten.“
Zu den jüngsten Forschungsergebnissen der KU Leuven gehört die Ankündigung des Zentrums für Oberflächenchemie und Katalyse der Universität, Solarmodule entwickelt zu haben, die effizient Wasserstoffgas aus Luft erzeugen können. Ihr proprietäres System ist in der Lage, Wasserdampf aus der Atmosphäre mit Hilfe von Sonnenenergie zu nutzen und ihn in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten.
Eine weitere belgische Universität, eine weitere Auszeichnung
Das Labor für Stammzellen und Krebs an der Université Libre de Bruxelles (ULB) hat eine weitere Auszeichnung für die Arbeit von Professor Cédric Blanpain und seinem Team erhalten: den Momentum Award der Internationalen Gesellschaft für Stammzellforschung (ISSCR). Diese erste Auszeichnung für einen in Europa ansässigen Forscher ist eine Belohnung für die Arbeit an der Entwicklung neuer Ansätze zur Entschlüsselung der Mechanismen, die die für Tumorwachstum, Metastasierung und Resistenz gegen Krebstherapien verantwortlichen Tumorstadien regulieren.
Cédric Blanpain, der bereits dreimal mit einem ERC-Stipendium (Europäischer Forschungsrat) ausgezeichnet wurde und den Francqui-Collen-Preis 2020 erhielt, gilt als Pionier bei der Identifizierung des zellulären Ursprungs von Haut- und Brustkrebs. Natürlich ist er sich bewusst, dass diese preisgekrönte Arbeit nicht allein geleistet wurde, und hat den ehemaligen und derzeitigen Mitgliedern seines Labors, den Doktoranden, Postdoktoranden und Technikern, die die Arbeit geleistet haben, für die dieser Preis verliehen wurde, seinen Dank ausgesprochen.
Stark in MINT
Ein weiterer Beleg für Belgiens starke MINT-Kompetenzen ist die beeindruckende Arbeit der Universität Gent. Besonders hervorzuheben ist der Fachbereich Veterinärwissenschaften der Universität, der im Shanghai Global Ranking of Academic Subjects an der Spitze steht. Tatsächlich ist es bereits im sechsten Jahr in Folge der erste Platz, seitdem Shanghai ein Ranking der akademischen Fächer erstellt hat.
„Das ist ein Verdienst der gesamten Fakultät“, erklärt Dekan Frank Gasthuys. „Die Anzahl der Veröffentlichungen spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung. Hinter jedem Professor, dessen Namen man mit einer Publikation verbindet, steht jedoch ein ganzes Team. Damit meine ich nicht nur die Assistenten und Laboranten, sondern auch diejenigen, die sich um die Tiere kümmern. Eine gute Zusammenarbeit, das ist der Schlüssel.“
Die Tatsache, dass Forscher der Universität Gent besonders herausragen, hat etwas mit der Arbeitsweise der Universität zu tun. „Als Forscher genießt man hier viel akademische Freiheit. Außerdem gibt es die Möglichkeit für viele verschiedene Arten von Forschung“, bestätigt Gasthuys. Dadurch hebt sich die Universität nicht in einem bestimmten Fachgebiet ab, sondern gilt als Pionier in verschiedenen Bereichen.