In Belgien sind Innovationen an der Tagesordnung. Diesen Reichtum verdankt es vor allem der praktischen Umsetzung von Forschungsergebnissen und deren Einsatz in der Industrie. Ein Beweis dafür ist N-SIDE, ein Spin-off-Unternehmen der Université Catholique de Louvain (UCL) und der Universität Lüttich (ULiège).
Weniger Verschwendung dank künstlicher Intelligenz
Das vor über 20 Jahren gegründete und mittlerweile zum Scale-up aufgestiegene belgische Unternehmen beschäftigt über 200 Mitarbeiter aus 34 Nationen und erzielt 90% seines Umsatzes im Ausland. Unternehmenszweck von N-SIDE ist es, die Effizienz industrieller Prozesse mithilfe eigener mathematischer Modelle zu steigern, eine drastische Verringerung der Verschwendung natürlicher Ressourcen zu bewirken und so zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen. Seine Software und Dienstleistungen ermöglichen es insbesondere Unternehmen aus der Pharma- und Energieindustrie, sich künftigen Entwicklungen antizipativ anzupassen und somit strategisch Ressourcen zu optimieren.
Das belgische Unternehmen arbeitet daran, simultan der Verschwendung und dem Mangel an Medikamenten entgegenzuwirken, um so die klinische Forschung zu beschleunigen. Seine Software, die auf mathematischen Modellen für Planung und Optimierung unter Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) beruht, erlaubt es, die Verschwendungsquote von 70 % auf durchschnittlich 25 % zu reduzieren und ermöglicht so eine effizientere bzw. schnellere Durchführung klinischer Studien. Um eine derartige Lösung ausnahmslos auf alle Studien ausweiten zu können, entwickelte dieses Spin-off 2023 eine neue Softwarelösung: N-SIDE Lighthouse.
N-SIDE ist auch im Energiesektor erfolgreich tätig, für den es unter anderem einen Algorithmus entwickelte, mit dem die europäischen Börsen die Preise und das Handelsvolumen auf den Strommärkten berechnen können. Dieses Know-how kommt inzwischen auch auf den Märkten Indiens und Japans zum Einsatz, um deren Bedarf angesichts der wachsenden Herausforderungen der Energiewende zu decken. Weitere KI-gestützte Lösungen erlauben es, die Produktion in Echtzeit auf die Nachfrage abzustimmen, sodass Ressourcen optimal genutzt und die gesamtgesellschaftlichen Kosten gesenkt werden können. Diese Verfahren werden derzeit bereits von diversen Stromnetzbetreibern eingesetzt.
Das wallonische Unternehmen zeichnet sich insbesondere dadurch aus, industrielle Expertise, angewandte Mathematik und KI in hochmoderne Softwarelösungen zu integrieren, deren Mehrwert darin besteht, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Damit zählt es weltweit zu einem der führenden Unternehmen in diesem Sektor.