Mond, Mars und Kometen
Raphaël Liégeois, ein belgischer Astronaut, könnte zum Mond fliegen. Die Europäische Weltraumorganisation, ESA, wählte ihn als Kandidaten für die Artemis-Mission aus. Der Plan ist, 2026 an der internationalen Raumstation ISS anzudocken.
Der Astronaut könnte nach Frank De Winne, inzwischen Leiter des europäischen Trainingszentrums für Astronauten in Köln, als zweiter Belgier in den Weltraum fliegen.
Nach einem drastischen Auswahlverfahren wählte die ESA – zu deren Gründungsmitgliedern Belgien gehört – Raphaël Liégeois als einen ihrer fünf Astronauten aus.
Obwohl noch nicht am Ziel seiner Träume, so ist seine dennoch Hoffnung berechtigt. Der Astronaut muss noch seine Ausbildung abschließen und mehrere Prüfungen bestehen, bevor er in den Weltraum fliegen kann.
Die künftige Mission ist Gegenstand des dritten Teils der internationalen Artemis-Abkommen, die 2024 unterzeichnet werden. Ziel ist es, den Mond, den Mars, Kometen und Asteroiden zu erforschen. Es waren die USA und ihre Weltraumbehörde NASA, die dieses Kooperationsprogramm initiierten, das der zivilen Erforschung des Weltraums zu friedlichen Zwecken dient.
Vierunddreißig Staaten haben die Abkommen unterzeichnet, darunter auch Belgien. Dieser dritte Teil des Artemis-Programms soll erstmals wieder seit 1972 Menschen auf den Mond schicken. Die neue Mission ist für September 2026 geplant.
Die Artemis-Abkommen bieten zudem belgischen Unternehmen wirtschaftliche Chancen, denn ihr Know-how ist im Raumfahrtsektor weltweit anerkannt. Die Luft- und Raumfahrtindustrie umfasst mehr als 10 000 Arbeitsplätze in Belgien. Dieser Sektor ist für die Zukunft von entscheidender Bedeutung, vor allem im Hinblick auf das Klima und die Umwelt. Es ist also wichtig, sich in Stellung zu bringen.
Brillanter Wissenschaftler
Raphaël Liégeois ist als Astronaut bekannt, aber er ist mehr als das. Er ist auch ein brillanter Neurowissenschaftler. Als promovierter Neurowissenschaftler entwickelt er an der Universität Lüttich mathematische Modelle zur Funktionsweise des Gehirns insbesondere für das Neuroimaging bei neurodegenerativen Erkrankungen.
Nach dem Studium der Biomedizintechnik wurde er Ingenieur an der École Centrale in Paris und erwarb einen Master in Grundlagenphysik. Zu dieser Zeit nahm er bereits an Parabelflugmanövern der französischen Raumfahrtagentur CNES teil, um ein physikalisches Experiment zu testen.
Anschließend setzte er seine Arbeiten an der National University of Singapore und der Stanford University in den USA fort, um dort seine Ausbildung zu vervollständigen.
Dank seiner Kompetenz, seinem Wissen und seiner Offenheit wurde Raphaël Liégeois Forscher und Dozent an der Universität Genf und der École Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz. Er hält dort Vorlesungen zu Neuroengineering und Statistik. Darüber hinaus setzt er seine Forschungsarbeiten zur Gehirndynamik bei Gesundheit und Krankheit fort. Hierfür erhielt er bereits mehrere Preise und Auszeichnungen.
Kurz gesagt: Raphaël Liégeois absolvierte bereits zahlreiche wissenschaftliche Ausbildungen, er ist als Forscher tätig und veröffentlichte etliche Publikationen, er unterrichtet auf mehreren Kontinenten und vermittelt sein Wissen einem breiteren Publikum.
Er ist ein wirklich galaktischer Belgier!