Auf Platz 2 des ILGA-Europe Rainbow-Index: Belgien ist eine offene Gesellschaft für alle
Laut der kürzlich veröffentlichten Rangliste der Internationalen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans- und Intersexuellenvereinigung (ILGA) liegt Belgien unter den 49 untersuchten europäischen Ländern an zweiter Stelle hinter Malta. In der Rangliste werden Gesetze und politische Maßnahmen anhand einer Reihe von Kriterien untersucht, darunter Gleichstellung und Nichtdiskriminierung, Familie, Hassverbrechen und Hassreden, rechtliche Anerkennung des Geschlechts, körperliche Unversehrtheit von Intersexuellen, Raum für die Zivilgesellschaft und Asyl.
Die hohe Platzierung Belgiens spiegelt das Engagement des Landes für LGBTI-Rechte und Inklusion wider. Und doch ist das Land (und seine Regierungen) alles andere als selbstzufrieden. Es ist sich bewusst, dass noch mehr getan werden muss, um Themen wie Transgender-Rechte, eine umfassende Transgender-Gesundheitsversorgung und soziale Akzeptanz zu behandeln.
Eine offene Gesellschaft seit 1795
Obwohl im Laufe der Geschichte des Landes Fortschritte bei den LGBT-Rechten erzielt wurden – bemerkenswerterweise wurden gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen bereits im Jahr 1795 legalisiert –, wurden die meisten Rechte erst im 21. Jahrhundert zugestanden. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Ehen wurden 2003 formell anerkannt. Später wurde die gleichgeschlechtliche Adoption im Jahr 2006 unter den gleichen Bedingungen wie die heterosexuelle Adoption vollständig legalisiert, und lesbische Paare hatten ebenfalls Zugang zu IVF. Darüber hinaus hat das Land Gesetze gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung und der Geschlechtsidentität in verschiedenen Bereichen wie Beschäftigung, Bildung und Wohnungswesen erlassen.
Schwulenfreundlich
Belgien ist bekannt für seine lebendige LGBTI-Gemeinschaft und die Präsenz von Organisationen und Interessengruppen, die sich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einsetzen. Jährlich finden Pride-Veranstaltungen wie die Brussels Pride statt, die eine Plattform für Sichtbarkeit, Feierlichkeiten und das Eintreten für Minderheiten bieten.
